Die neue Generation – Mit LASER gegen den GRAUEN STAR

Die weltweit häufigste Augenoperation ist die Operation des Grauen Stars, der Katarakt. In Deutschland werden jährlich über 750.000 Augen meist ambulant operiert. Üblicherweise wird bei dieser Operation mittels Ultraschallenergie die Linse verflüssigt und über eine kleine Öffnung am Auge (ca. 2,3 mm) abgesaugt. In der weiteren Entwicklung der Operationsmethode können die sonst mit Skalpell angelegten Schnitte, mit einem Femtosekundenlaser geplant und komplett skalpellfrei durchgeführt werden. Der Laser arbeitet hierbei so präzise und schonend, wie es von Hand schlichtweg nicht möglich ist. Zusätzlich wird der Laser zur Linsenteilung und Zerkleinerung genutzt, so dass diese anschließend ohne Energieaufwand abgesaugt werden kann. Diese moderne Operationsmethode stellen uns Dr. Alexander Schweiker, Dr. Steffen Thomas und Dr. Felix Gora vom Augenzentrum Pforzheim vor, die als erste in der Region mit dem Catalys Femtosekundenlaser der Firma AMO, dem in Fachkreisen anerkannt führenden Gerät, arbeiten.
Herr Dr. Schweiker, wo sehen Sie die wesentlichen Vorteile der neuen Methode?
Wir im Augenzentrum Pforzheim sind davon überzeugt, dass wir mit dem Femtosekundenlaser eine noch bessere Standardisierung der Operationsmethode erreichen. Auch wenn bei uns die Komplikationsrate bei der Operation mit Ultraschall verschwindend gering ist, so ist zum Beispiel die 100 %ig exakte Positionierung der Kapsulorhexis (Kapselöffnung) nur mit dem Femtosekundenlaser zu erreichen. Weiterhin ist das Herauslösen der getrübten Linse, um sie durch eine Künstliche zu ersetzen, nahezu oder komplett ohne Ultraschall und in kürzerer Zeit möglich. Das Risiko der Hornhautschwellung nach der Operation wird dadurch reduziert.
Herr Dr. Thomas, wie arbeitet der Femtosekundenlaser?
Die Operation des Grauen Star mit einem Femtosekundenlaser ist derzeit die sicherste und präziseste Operations-Methode. Jeder Schritt wird vom Operateur individuell geplant und am Bildschirm anhand eines erzeugten 3DVideos des Auges überwacht. Der Laser führt die Teilschritte erst aus, nachdem sie vom Operateur freigegeben wurden. Alle Schnitte können so in perfekter Form, Größe und Position durchgeführt werden. Der Femtosekundenlaser ermöglicht uns, eine besonders individuelle Planung der Operation und gewährleistet eine maßgeschneiderte, exakte und besonders sanfte Ausführung.
Herr Dr. Gora, gibt es Nachteile?
Nein, medizinische Nachteile sind nicht zu erwarten. Um unseren Patienten eine konstante Qualität und Sicherheit zu garantieren, sind sorgfältige Vorbereitung und Planung des Eingriffs sowie regelmäßige Wartung des Lasers erforderlich. Für den Operateur bedeutet die Methode einen zusätzlichen zeitlichen Aufwand. Die dadurch entstehenden Mehrkosten werden weder von den gesetzlichen noch von den privaten Krankenkassen übernommen und erfordern von den Patienten eine Zuzahlung, bieten dafür aber noch mehr Sicherheit und Präzision.
(PZ Artikel vom Mai 2015)